PCR-Tests … Jeder kennt sie, aber was steckt dahinter? Die 4CK durfte Mitte November an der FH Hagenberg ein gentechnisches Praktikum absolvieren, bei dem die im NAWI-Unterricht erlernte Theorie gleich in die Praxis umgesetzt wurde. Eine sehr bereichernde Erfahrung für uns alle.
Wir untersuchten unsere DNA auf die sogenannte „Alu-Mutation“. Alu-Mutation – What? – Klingt gefährlich, nicht wahr? Wir können aber beruhigt sein: Diese Mutation liegt im nicht-codierenden Bereich der DNA und hat somit keine Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Übrigens sind ca. 60 % der europäischen Bevölkerung Träger dieser Mutation.
Angekommen an der FH Hagenberg begrüßte uns Julia Vetter, Doktorandin für Bioinformatik. Und schon machten wir uns an die Arbeit: Das Gurgeln von Kochsalzlösung am Beginn – wir kennen es alle – diente zum Sammeln von abgestorbenen Mundschleimhautzellen, die in ihren Zellkernen unsere DNA enthalten, mit der wir arbeiten konnten. Nach einem praktischen Teil, den wir wie echte Forscher mit Laborkitteln durchführen durften, erklärte uns Julia Vetter in einer Vorlesung einiges über PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) im Allgemeinen.
Vor der Mittagspause stellten wir noch unsere persönlichen Eprouvetten in den Thermozykler, der durch regelmäßiges Erhitzen und Abkühlen unsere DNA in ca. 30 Zyklen vervielfachte (=CT-Wert). Nach einer mehrschichtigen Stärkung (Burger 😉 ging es schon wieder weiter mit unserer nun millionenfach vervielfältigten DNA.
Einen groben Überblick über das Gelände der FH ermöglichten uns Julia Vetter und der Studienprogrammleiter für Bioinformatik bei einer Führung durch die Gebäude der Fachhochschule. Währenddessen verwandelte sich unsere DNA durch elektrische Spannung in der sogenannten Gelelektrophorese in anschauliche Ergebnisse, die wir schließlich unter UV-Licht betrachten konnten. Das vorherige Hinzugeben von Farbe zur Flüssigkeit erleichterte das Erkennen der „Banden“, die anzeigten, ob wir die Mutation in uns tragen.
Durch ein für manche geschmackloses, für manche bitteres „Experiment“ testeten wir uns kurzerhand auf eine weitere Mutation. Wir erhielten winzig kleine Papier-Plättchen, die bei Trägern dieser Mutation ohne Geschmack blieben, jedoch bei allen anderen bitter schmeckten. Das Ergebnis war ziemlich ausgeglichen: Auch hier hat ca. 60 % unserer Klasse diese Mutation.
Es war echt spannend, die Vorgänge bei PCR in der Praxis kennenzulernen. Nach diesem äußerst informativen Besuch an der FH Hagenberg kehrten wir wieder zurück nach Amstetten, reich an neuen Erkenntnissen und Wissen.
Autorin: Sarah Köhler