Handy weg und nichts tun

Warum fällt es uns immer schwerer, bei einer Sache zu bleiben oder Gedanken fertig zu denken? Wie wichtig es ist, einfach nichts zu tun und abzuschalten, führte der Neurobiologe Dr. Bernd Hufnagl den Schülerinnen und Schülern der HAK/HAS Amstetten in einem eineinhalbstündigen Vortrag vor Augen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Anna Mikesch. Im Anschluss daran stellte sich der Hirnforscher und Buchautor im Library Talk den Fragen von Sarah Ebner und Moritz Jandl vom HAK-Cult-Team. 

Seit der Einführung des Smartphones ist unsere Fähigkeit, uns zu entspannen sukzessive verloren gegangen ist. Das geht aus einer Langzeitstudie hervor. Die ständige Präsenz des Handys führt zu einer chronischen Stressüberlastung unseres Gehirns mit fatalen Folgen für unser Psyche: Je länger die Screentime, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Depressionen oder Suizidgedanken zu entwickeln, so der Hirnforscher. Er warnt vor den Auswirkungen des sogenannte Doom Scrollings. Dadurch entsteht eine Leere in uns und wir können uns nicht mehr merken, was wir gelesen haben. Auch Zuhören fällt uns zunehmend schwerer, so schweifen auch bei persönlichen Gesprächen unsere Gedanken oft ab. Besonders interessant für Schülerinnen und Schüler: Ist das Handy in der Nähe, muss viel länger gelernt werden. 

Im Zeitalter der Reizüberflutung haben wir verlernt, einfach nichts zu tun und abzuschalten. Dabei wäre Tagträumen so wichtig. Erst wenn wir unseren Gedanken freien Lauf lassen, können wir über das eigene Leben reflektieren. Auch Empathie und Kreativität sind erst im Entspannungsmodus möglich. Dafür genügen oft wenige Minuten pro Tag.  Als Vorbild können uns die Shaolin-Mönche dienen, die durch Meditieren ihr Gehirn auf „stumm“ schalten können. Einen ähnlichen Effekt erreicht man durch Tätigkeiten, bei denen man vollkommen fokussiert sein muss, wie etwa Jonglieren. Aber auch beim Gehen kommt unser Gehirn zur Ruhe. 

Deshalb: Keine Angst vor Langeweile. Handy weg, dafür einfach mal aus dem Fenster schauen und an nichts denken.  

Text: Mag. Ulrike Kühhaas
Fotos: Dipl. Ing. Alexander Kaufmann, BSc BEd MA

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